Nicht nur Ostern
, auch Karfreitag ist ganz anders in diesem Jahr. Was vermisse ich am meisten? Auf jeden Fall fehlt mir gleich jetzt die „Stunde der Kirchenmusik“ zur Sterbestunde Jesu. Wie so vieles andere fällt sie 2020 Corona zum Opfer: statt Mozarts Requiem in einem voll besetzten Gotteshaus leere Bankreihen und – Stille.Apropos Stille: Früher 615-544-2622 , sprich als ich noch ein Kind war, hat an Karfreitag sogar das Radio geschwiegen, und zwar jedes Jahr und ebenfalls zur Sterbestunde Jesu. Trotzdem hat sich die Familie um 15 Uhr vor dem Radiogerät versammelt, um eine Viertelstunde lang zwar nichts zu hören, dafür aber in aller Ruhe an das Leiden und Sterben von Jesus zu denken.
Lang, lang ist’s her und trotzdem eine Möglichkeit gerade für Karfreitag 2020. Ich jedenfalls werde um drei meine persönliche Schweigeviertelstunde einlegen und der Opfer von Corona gedenken. Und weil ich Christ bin, werde ich auch zu Jesus, dem an diesem Tag Gekreuzigten, beten – für das Leben und gegen den Tod. Mozarts Requiem hören wir dann sicher nächstes Jahr.